Vom Testzentrum zur Kaffeestube: Wie die Gemeinde St. Josef Heckendalheim ihre Gemeinschaft stärkt

In den SCHON JETZT-Lerngemeinschaften für Kirchenentwickler:innen und Gründer:innen geht es darum, Kirche eine neue Gestalt zu geben und sie relevant für Menschen zu machen, zu denen der Kontakt verloren wurde oder die bisher noch nie erreicht wurden. Die Gruppen arbeiten konkret und geistlich an Ideen und Initiativen und bieten kollegiale Beratung und Unterstützung.
In diesem Artikel berichtet Barbara von ihren Erfahrungen in der Kaffeestube Zimmermann. Der Bericht ist ursprünglich im Pfarrblatt der Pfarrei erschienen.

Es gibt Gerüchte, dass unsere Kaffeestube nach dem von 1982 bis 1995 im hiesigen Pfarrhaus lebenden und aus Ensheim stammenden Pfarrer Alfred Zimmermann benannt wurde. Richtig ist jedoch, dass der Name unserer Kaffeestube an den Patron unserer Kirche, den Heiligen Josef, erinnert, der ja den Beruf des Zimmermanns ausübte.

Doch fangen wir mit unserer Geschichte von vorne an! Der Gemeindeausschuss St. Josef Heckendalheim hatte während der Corona-Pandemie ein Testzentrum im Pfarrhaus eingerichtet, da es in unserem Dorf keine Testmöglichkeit gab. Häufig hörten die dort aktiven Ehrenamtlichen Sätze wie: „Das ist das schönste Testzentrum der Gegend!“, „ Hier hat man aber einen tollen Blick über das Dorf!“, „Hier drin war ich noch nie!“. Die Begeisterung der Besucher zusammen mit der Erkenntnis, dass es nach Schließung des Dorflädchens immer weniger Möglichkeiten zur Pflege der Gemeinschaft gab, lies die Idee zur Eröffnung eines Kirchencafes entstehen. ABER: können wir als Gruppe von insgesamt 7 Personen diese Aufgabe schaffen? Es würden ja einige Kuchen und noch mehr helfende Hände benötigt werden und jeder ist auch mal krank oder in Urlaub. Man entschied sich für einen Aufruf im Mitteilungsblatt der Gemeinde. Vielleicht gab es ja noch mehr Menschen, die sich bei einem solchen Projekt engagieren würden? Und siehe da: inzwischen sind es 10 Frauen, die gemeinsam mit dem Gemeindeausschuss das Team der Kaffeestube bilden.

Als nächsten Schritt gab es klare Planungsvorgaben: Es soll auch große Tische geben, damit die Besucher sich treffen und kennenlernen können. Kuchen und Torten sollen selbstgebacken und bezahlbar sein. Kaffee und Tee wird auf Spendenbasis ausgeschenkt, so gibt es auch die halbe Tasse oder das Auffüllen des bereits abgekühlten Getränkes. Der Gastraum soll gemütlich dekoriert an die Jahreszeit angepasst sein. Auch kühle Getränke im Sommer und Glühwein im Winter werden das Angebot vervollständigen.

Einige Treffen waren notwendig, bis das Konzept stand und dann konnte das Ganze beginnen.

Inzwischen hatte die Kaffeestube bereits an sechs Sonntagen geöffnet. Es gab die leckersten Kuchen, die meistens bis auf den letzten Krümel verkauft wurden. Es wurde erzählt, gelacht, gesungen, es wurde Mundharmonika gespielt und für Geburtstagskinder gab es auch einmal ein Ständchen. Auch das Kaffeestuben-Team hatte viel Freude bei seiner Aufgabe.

Sogar beim Heckendalheimer Weihnachtsmarkt waren wir mit der Kaffeestube präsent. Neben unseren Angeboten zum Essen und Trinken konnten sich die Gäste auch noch einen Segenswunsch mitnehmen.

Vielleicht fragen Sie sich jetzt, wie es mit der Finanzierung des Ganzen aussieht. Da die Kuchen gespendet werden und die Helfer ehrenamtlich tätig sind, bleibt trotz der niedrig kalkulierten Preise natürlich auch ein Gewinn. Diesen Betrag setzen wir zum Erhalt unseres Pfarrhauses ein, damit wir auch weiterhin diese Räumlichkeiten für die verschiedensten Aktivitäten zur Verfügung haben.

Na, sind sie neugierig auf unsere Zimmermanns Kaffeestube geworden? Dann schauen sie doch mal vorbei und schon kann ein Stück Himmelstorte, Sekttorte, Himbeertraum und und und auf Ihrem Teller landen. Die aktuellen Öffnungstage entnehmen Sie bitte der Gottesdienstordnung der Pfarrei.

Das Team der Zimmermanns Kaffeestube freut sich auf Sie!

Text und Fotos: Barbara Kunkel

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