Fresh X in der Schweiz – eine Entdecker*innentour
Wenn wir wollen, dass Kirche geht, dann müssen vielleicht wir gehen. Rausgehen. Neues Entdecken, den Blick öffnen für die Menschen und ihre Wohnräume vor Ort. Und das am besten gemeinsam. Im Austausch über das, was wir wahrnehmen. Pfarrer Martin Piller hat mich mitgenommen: Ein Erkundungsgang durch das Viertel in Zürich. Ganz unterschiedliche Wohngebiete. Einzelne Häuser mit Gärtchen. Reihenhäuser. Wohnblocks verschiedenster Art – hoch modern oder schon etwas in die Jahre gekommen. Wie könnte für all die unterschiedlichen Menschen, die dort leben, eine Form von Kirche passen?
Menschen ernst nehmen, sie Kirche gestalten lassen
Immer wieder machen sich Menschen aus der Pfarrei auf den Weg, treffen andere im Viertel und schauen gemeinsam, wie Gemeinschaft entstehen kann, was sie gemeinsam für ein gutes Leben vor Ort tun können. Es geht nicht um volle Kirchenbänke. Es geht um das volle Leben. Und das findet sich eben auch vor der Kirchentür.
Kirche als ein Player vor Ort – neben anderen
Unterschiedliche Kompetenzen werden gebündelt. Zusammenarbeit ist gefragt. Verschiedene Formate für Asylsuchende im Quartier, die ich zusammen mit Marianne Reiser vom Pfarrteam entdecken darf. Für Menschen, die Gemeinschaft suchen. Für Leute, die etwas bewegen wollen und Unterstützung, vielleicht auch nur einen Anstoß brauchen, sich ihr Quartier zu ihrem Quartier zu machen.
Gottes Geist weht, wo er will
Auf unserem Rundgang begegnen uns weitere Orte, Neubaugebiete. Hier finden Familien – auf eigene Initiative – mit der Gemeinde zusammen heraus, wie ein gutes Format für ihre Kinder und Jugendlichen entstehen kann, eine eigene Form der traditionellen Jahrgangskatechese. Bei ihnen vor Ort – so Martins Vision. Und einfach, weil die Familien selbst es wollen.
Und an anderen Stellen im Stadtteil? Kleine Christliche Gemeinschaften (KCG) entstehen, Menschen, die sich in Privaträumen treffen – zum Bibelteilen. Ein ganz wichtiger Schritt dabei: Wie wird dieser Bibeltext mein Handeln in den nächsten Wochen bestimmen? Welche ganz praktische Anregung nehme ich für mich mit?
Vernetzung
Es ist wichtig, die eigene Vision von Kirche zu beginnen, ganz praktisch zu gestalten, anzufangen. Das habe ich eindrücklich bei Martin Piller und Marianne Reiser gelernt. Kaum zu glauben, was über die Jahre alles im Stadtteil gewachsen ist. Das macht Mut. Mut zum Ausprobieren. Und es zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, einander zu besuchen. Gemeinsam zu schauen: Wie kann Kirche noch aussehen? Wo stoßen wir auf Fragen? Was sind Herausforderungen? Was sind unsere Visionen? All das sind auch Fragen beim Netzwerktreffen Kirche geht 2019 in Luzern.
So viel mehr Inspirierendes gäbe es noch zu erzählen – lasst uns einfach ins Gespräch kommen, bei Stammtischen, bei SPRING oder einfach so.