Vertrauen und loslegen.

Der zweite Stammtisch für Entdecker*innen fand zwischen “Last Christmas” von Wham und Schneegestöber statt. In Kaiserslautern kamen 16 Entdecker*innen zusammen, um sich über ihre Suche nach neuen Gemeindeformen und ihrer Sehnsucht nach einer Kirche, die einen neuen Anschluss zu den Menschen um sie herum findet, auszutauschen. Leider (!) haben nicht alle Entdecker*innen den Weg zu uns gefunden: Sie konnten uns in der Kneipe nicht erkennen und gingen unverrichteter Dinge wieder heim.

Das, was an einem klassischen Ort für ein Treffen von kirchlichen Gruppen kaum passieren kann, ist uns in der Kneipe nun widerfahren: Nicht jeder hat uns gefunden, manche wurden sogar weggeschickt. Ein Treffen im öffentlichen Raum ist Risiko und Chance zugleich. Wir sind es nicht mehr gewohnt, auf uns aufmerksam zu machen und so haben wir es von der organisatorischen Seite zu wenig bedacht, dafür zu sorgen, dass man uns auch tatsächlich entdecken kann.

Ohne zu wissen, ob es funktionieren würde, nutzen wir den Wirtsraum als Kapelle. Mit einem Gebetsblatt, das sich an den Prinzipien der ESDAC orientiert, einer ziemlich spannenden ignatianischen Methode für die geistliche Unterscheidung in Gruppen, schickten wir die Entdecker*innen los, um ihrer eigenen Begeisterung auf die Spur zu kommen.

“Was brennt da in dir? Und was begeistert dich so sehr, dass du anderen davon erzählen möchtest?”

In sechs Schritten führten wir die Entdecker*innen zu dem, wovon ihr Herz Feuer fängt. Wenn dich interessiert, wie dieser Weg aussah, kannst du dir hier das  Gebetsblatt anschauen. Ein – vielleicht der – entscheidende Schritt dabei ist, der eigenen Begeisterung zu vertrauen und das, wovon das eigene Herz Feuer fängt, mit anderen zu teilen.

Aber Achtung: Es könnte dir ähnlich ergehen, wie den Stammtisch-Teilnehmer*innen und du entdeckst etwas, das dich so begeistert, dass du davon erzählen möchtest. In den Tischgruppen entstand nach der persönlichen Gebetszeit ein lebhafter Austausch. Träume und Ermutigungen wurden ausgetauscht und Ideen für erste Schritte gesponnen.

“Was machst du in den nächsten 24 Stunden mit deiner Hoffnung?”

Aus Träumen können Ideen werden, wenn man sie ins Wort fasst. Und Ideen können ausprobiert werden. Neben dem Vertrauen auf die eigene Begeisterung ist das Loslegen und Anfangen der zweite Schritt, zu dem wir die Entdecker*innen ermutigen wollen. Die Entdecker*innen hielten das, was sie in den nächsten 24, 48 oder 72 Stunden konkret anpacken wollen, auf SCHON JETZT-Bierdeckeln fest und verabredeten sich, gegenseitig nachzufragen, was aus den ersten Schritten geworden ist.

Brigitte Deiters aus Edenkoben war zum ersten Mal beim Stammtisch dabei. Sie findet:

“Es tut gut zu sehen, dass andere Menschen meine Sehnsucht nach neuen Formen von Kirche und Spiritualität teilen. Der Stammtisch ist eine tolle Gelegenheit, Menschen aus dem Bistum mit ganz unterschiedlichen Berufen und Motivationen kennenzulernen – und dabei zu spüren, was uns eint. Dass wir uns dazu in Kneipen treffen, ist eine willkommene Abwechslung und spannend.”

Wir lernen noch. SCHON JETZT hat noch keine geprägte Form, es gibt noch keine Traditionen. Das führt an manchen Stellen zu Unsicherheiten und Risiken, macht aber auch neugierig. So lernen wir noch und suchen. Und finden.

Der nächste Stammtisch für Entdecker*innen findet am 16. Februar 2018 statt. Den Ort geben wir im neuen Jahr rechtzeitig bekannt – und diesmal sorgen wir auch dafür, dass man uns entdeckt.

Ein Gedanke zu „Vertrauen und loslegen.

  1. Bärbel Toro Antworten

    Hallo ihr Lieben. Schön, dass wieder so viele zusammen gekommen sind.
    Vielleicht hat uns das gefehlt. Sich bewusst an einem öffentlichen Ort zu treffen und über Glauben und Spiritualität sprechen. Sich bewusst zu bekennen. Gemeinschaft macht Mut. Und Kirche spürbar. Wir sind Kirche.
    Allen eine gesegnete Weihnachten.
    LG Bärbel

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